Dass man vor einem wichtigen Spiel angespannt und nervös ist, das ist normal. Dass man jedoch vergisst, was man in den vergangenen Jahren dazu gelernt hat und was man alles bereits kann, das ist alles andere als normal und genau darum mussten wir am letzten Sonntag den zweiten Platz in der Tabelle dem FC Wil überlassen. Die nächsten drei Punkte waren in greifbarer Nähe, denn unser Trainergespann Bucher / Bartolotta war mit der Leistung im Training sehr zufrieden, was uns alle zuversichtlich stimmte, das „Spitzenspiel“ am Sonntag für uns zu entscheiden. Kaum ertönte der Pfiff des Schiedsrichters, nahm das Elend seinen Lauf. Unsere Gegnerinnen hatten nach sage und schreibe fünf Minuten das erste Mal Grund zum Jubeln, denn das Leder lag bereits hinter der Linie. Kein Wunder, denn den Ball verloren wir nach, wenn überhaupt, drei Pässen bereits wieder an die Gegnerinnen und schauten dann auch noch gemütlich bei deren Spielaufbau zu. Vom ersten Schock noch nicht erholt, folgte fünf Minuten später gleich der Zweite und es stand bereits 0:2 für die Wilerinnen. Wir waren fassungslos, so auch die Zuschauer. Als wäre ein 0:2 Rückstand nach zehn Minuten nicht schon genug, mussten wir auch noch einen verletzungsbedingten Wechsel vornehmen. Die bereits angeschlagene Schulter von Torfrau Stüssi meldete sich zurück und zwang sie das Feld zu verlassen. Brunner, die ebenfalls verletzt ist, konnte uns heute für einmal nicht weiter helfen. Aber jemand muss doch ins Tor?! Der Fall war klar, es gab nur eine Möglichkeit. Unsere Allrounderin O.H. (Name der Redaktion bekannt) nahm den Platz von Stüssi ein.
GOLIVIA IS BACK.
Da der gegnerischen Stürmerin zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde und man sich auf den Abseitspfiff des Schiedsrichters verlassen wollte, zappelte das Netz hinter Hinder nach einer knappen Viertelstunde erneut. 0:3.
Die Wilerinnen waren immer einen Schritt schneller und konnten so die Uzner Abwehr nach 30 Minuten zum vierten Mal ausspielen und das 0:4 bejubeln. Mit der Einwechslung von CR 34 wollte Buechi frischen Wind in das Spiel bringen, was wir alle auch bitter nötig hatten. C. Rüegg, jung & topmotiviert, schnappte sich den ersten Ball und kam bereits nach wenigen Minuten zu einer guten Abschlussmöglichkeit, konnte vor der Pause jedoch nichts mehr am Resultat ändern. Wohl oder übel musste man zur Pause ein 0:4 hinnehmen.
Übel wurde es uns, als wir den Weg in die Kabine antraten, denn es war allen bewusst, dass wir viel mehr können als wir in den ersten 45 Minuten gezeigt haben. In der zweiten Halbzeit soll man dem Gegner nicht mehr so viel Platz lassen, ruhiger spielen und schneller in die Abschlüsse gehen. Nach einem umstrittenen Eckball stand es zehn Minuten nach der Pause 0:5 für die Wilerinnen. Doch das Uzner Zusammenspiel klappte definitiv besser, woraus schöne Spielzüge resultierten. Auch Kabashi versuchte ihr Glück mit einem gekonnten Dribbling durch die gegnerische Abwehr, jedoch wollte der Ball einfach nicht hinter die Torlinie. Einen Freistoss ca. 25m vor dem gegnerischen Tor, das ist unser Ding. Zwar landete der Ball nicht direkt im Tor, aber Jud a.k.a „Benz“ behielt die Übersicht und tat was endlich getan werden musste. Das erste Tor für die Uznerinnen. Leider blieb das ersehnte „räblen“ aber aus. Dank einem Weitschuss von Kistler, cherry cherry Lady, ging kurz vor Schluss noch ein Raunen durchs Publikum, aber leider Gottes war es nur ein Aluminiumtreffer. Mehr gibt es zu diesem Spiel definitiv nicht zu schreiben, der zweite Platz ist vorerst weg und die wertvollen drei Punkte sind verschenkt.
Kopf hoch, weiter geht es am nächsten Sonntag auswärts gegen den FC Abtwil-Engelburg. Go BB’s!
2. Rückspiel – Saison 18/19
FC Uznach – FC Wil (1:5), Benknerstrasse, Uznach
Uznach: Stüssi, Giger, Spoljaric, Grisoni, Hinder,
Kabashi, Kraft, Jud, Kessler,
A. Coluccia, Kistler
Eingewechselt: E. van Vliet, C. Rüegg, Vidili, M. Kuster
Bemerkung: Uznach ohne N. Kuster, Genter, Kanagalingam, J. van Vliet (abwesend), A. Rüegg, Brunner, Hüss (verletzt)
Text: Chantal Kessler
Bilder: Salvi